Cyber-Angriffe auf die deutsche Wirtschaft nehmen zu

Deutsche Unternehmen stehen zunehmend im Visier internationaler Cyber-Kriminalität: In den letzten zwölf Monaten verzeichneten 81 Prozent der Betriebe Cyber-Angriffe, was zu einem Rekordschaden von 266,6 Milliarden Euro führte. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Angriffe aus China und Russland, während sich nur knapp über die Hälfte der Unternehmen ausreichend geschützt fühlt.

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03. September 2024
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Cyber Security
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Anne-Marie Böwer

Rekordschaden von rund 267 Milliarden Euro

Deutsche Unternehmen sind zunehmend Ziel von Cyber-Angriffen aus dem In- und Ausland. In den letzten zwölf Monaten waren 81 Prozent der Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen, weitere 10 Prozent vermuten dies, laut Bitkom.

Im Vergleich zu 2023 stiegen diese Werte (72 Prozent bzw. 8 Prozent) deutlich an. Der durch die Angriffe verursachte Schaden ist ebenfalls um 29 Prozent auf 266,6 Milliarden Euro gestiegen und übertrifft damit den bisherigen Rekordwert von 223,5 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom, für die über 1.000 Unternehmen befragt wurden, konnten 70 Prozent der betroffenen Firmen die Angriffe organisierter Cyber-Kriminalität zuordnen. Besonders auffällig ist der Anstieg der Cyber-Angriffe aus China und Russland sowie osteuropäischen Staaten außerhalb der EU, während Angriffe aus Deutschland rückläufig sind.

Währenddessen fühlen sich nur 53 Prozent der Unternehmen gut auf Cyber-Angriffe vorbereitet. Auch der Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Sinan Selen, hebt die zunehmende Vernetzung von Cyber-Angriffen und klassischen Spionageaktivitäten hervor. Er betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie, die digitale und physische Angriffe gleichermaßen berücksichtigt, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit von Lieferketten.

Viele Unternehmen vernachlässigen die Lieferkette

Lieferketten stellen ein wachsendes Einfallstor für Cyber-Angriffe dar. Laut der Bitkom-Studie gaben 13 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Zulieferer in den letzten zwölf Monaten Opfer von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage wurden. Bei weiteren 13 Prozent besteht ein Verdacht, und 21 Prozent können keine Angaben machen. In fast der Hälfte der betroffenen Unternehmen führten diese Vorfälle zu Problemen wie Produktionsausfällen oder Reputationsschäden.

Trotz dieser Risiken haben nur 37 Prozent der Unternehmen einen Notfallplan für Sicherheitsvorfälle in der Lieferkette, und 33 Prozent stehen in engem Austausch mit ihren Zulieferern, um Angriffe zu minimieren. Sicherheitsbewertungen bei Zulieferern führen lediglich 19 Prozent der Firmen regelmäßig durch. Bitkom-Präsident Wintergerst warnt: „Sicherheitsmaßnahmen sind nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette. Unternehmen müssen ihre gesamte Lieferkette im Blick behalten.“

Cyber-Attacken nehmen deutlich zu

In den letzten zwölf Monaten haben 80 Prozent der Unternehmen eine Zunahme von Cyber-Attacken verzeichnet, und 90 Prozent erwarten, dass diese Angriffe im kommenden Jahr weiter zunehmen. Der Schaden durch Cyber-Crime betrug 178,6 Milliarden Euro, was 67 Prozent des gesamten wirtschaftlichen Schadens ausmacht und etwa 30 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.

Ransomware verursacht am häufigsten Schäden (31 Prozent), gefolgt von Phishing (26 Prozent), Passwort-Angriffen (24 Prozent) und Schadsoftware (21 Prozent). Auch DDoS-Angriffe haben zugenommen (18 Prozent). Seltener, aber im Kommen, sind Angriffe durch Deep Fakes und Robo Calls (jeweils 3 Prozent), die durch Künstliche Intelligenz erleichtert werden.

Während 83 Prozent der Unternehmen glauben, dass KI die Bedrohungslage verschärft, sehen 61 Prozent auch Potenzial für verbesserte IT-Sicherheit durch den Einsatz von KI.

Hier geht es zur Presseinformation von Bitkom:

Studie "Angriffe auf die deutsche Wirtschaft nehmen zu" lesen

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Anne-Marie Böwer

Anne-Marie Böwer

Marketing Manager | Cyber Security

0151 2034 7625

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